Qualitätskriterien für Netzwerke
Zwei Ebenen sind für die Definition der Qualitätskriterien für Netzwerke zu unterscheiden:
- Strukturelle Qualitätskriterien für das Netzwerk
- Output orientierte Qualitätskriterien für das Netzwerk
In der folgenden Tabelle werden ausgewählte Qualitätskriterien mit ihren möglichen Indikatoren für die Messung der Qualität dargestellt.
Qualitätskriterien | Beispiele für Indikatoren |
1. Strukturelle Qualitätskriterien | |
Anzahl der Akteure | Die wesentlichen Akteure für die Aufgabenstellung sind beteiligt |
Verknüpfungslinien zwischen den Akteuren | Informationen und Ressourcen werden zwischen den Akteuren ausgetauscht. Die Verknüpfungen führen zu zielorientiertem Handeln. Die Akteure mit gemeinsamen Handlungspotential stehen in Interaktion |
Spielregeln | Das Netzwerk hat Spielregeln für die Interaktionen. Die Akteure wenden die Spielregeln an. Es gibt Spielregeln für Konflikte |
Leitbild | Die Akteure haben sich auf ein Leitbild geeinigt. Die wesentlichen Akteure stehen hinter dem Leitbild |
Strategie | Das Netzwerk hat sich auf eine Strategie geeinigt. Die wesentlichen Akteure stehen hinter der StrategieDie wesentlichen Akteure setzen Ressourcen für die Umsetzung der Strategie ein. Die Strategie besteht aus einem in sich konsistenten Set von strategischen und operationalen Zielen |
2. Outputorientierte Qualitätskriterien |
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Ergebnisse des Netzwerkes | Die Ziele X -Y messbar durch die Indikatoren X – Y wurden in einem definierten Zeitraum erreicht |
Innovationskraft | Das Netzwerk ist fähig, neue Ideen und Vorgehensweisen zu entwickeln |
Weitere selbst entwickelte Qualitätskriterien für das spezifische Netzwerk |
Die Beurteilung eines Netzwerkes ist grundsätzlich subjektiv. Die Beurteilung hängt ab von dem Blickwinkel, der Erfahrung und den Interessen des Urteilenden. Dies kann an dem Beispiel „ die wesentlichen Akteure sind beteiligt“ erläutert werden. Die Zuordnung: ein potentieller Akteur gilt als „wesentlich“ ist subjektiv, selbst wenn dies mit der Themenstellung und den potentiellen Beiträgen eines Akteurs rational begründet wird.
Im Rahmen des Netzwerkaufbaues sollte sich der Spielmacher über die für das konkrete Netzwerk relevanten Qualitätskriterien und die dazu gehörenden Indikatoren Gedanken machen. Diese dienen dann als Steuerungselement für die eigene Arbeit.
Gleichzeitig sollte auch das Netzwerk selbst angeregt werden, sich über seine eigenen Qualitätskriterien Gedanken zu machen. Die Unterscheidung in strukturelle und outputorientierte Qualitätskriterien ist hierbei hilfreich.